Das Spiel gegen den SV Ried war der sportliche Tiefpunkt für Rapid Wien in dieser Saison. Die Neustädter verloren mit 0:3 gegen das Schlusslicht der Liga. Im Abstiegskampf wirkt Rapid saft- und kraftlos. Es scheint fast so, als sei es dem Team egal, wenn es den Klassenerhalt nicht schafft. Um dies zu ändern, haben sowohl die Ultras wie auch der Verein reagiert. Über das Verhalten der sogenannten Fans könnte man allerdings diskutieren. Sie haben den Mannschaftsbus gestoppt, um das Team zur Rede zu stellen. Dies haben die Ultras selbst in einem offenen Brief bekanntgegeben.
Ultras: Mannschaft „die Leviten gelesen“
Aus den Zeilen der Ultras trieft die Art von Arroganz und selbstzufriedener Überheblichkeit, die dieser Art von Personen gewöhnlich anhängt. Man habe sich entschieden, „den Mannschaftsbus in Ried in Ruhe zu lassen“, weil das Ganze sonst mit einer großen Wahrscheinlichkeit „zu einer Straßenschlacht“ mit der Polizei geführt hätte. Diese sei „mehr als motiviert“ gewesen. Stattdessen habe man den Bus dann von der Autobahn geholt. Auf einer ruhigen Raststätte habe man der Mannschaft „die Leviten gelesen“. Was genau besprochen wurde und in welcher Form, werde man allerdings nicht bekanntgeben. Man sei allerdings davon überzeugt, dass das Team „nun wirklich verstanden hat“, worum es gehe.
Canadi muss gehen
Rapid selbst äußerte sich zu dem Geschehen mit den Ultras nicht. Dafür gaben die Neustädter die Entlassung von Damir Canadi bekannt. Nachfolger ist Goran Djuricin. Unter jenem soll jetzt unbedingt der erste Sieg seit neun Spieltagen gelingen. Der neue Chefcoach trat seinen Job mit markigen Sprüchen an. Der Rasen müsse brennen, forderte er beispielsweise. Bei Sportchef Fredy Bickel klang das etwas gesetzter: Die ersten Tage mit Djuricin hätten sowohl Freude wie auch eine gewisse Zuversicht in den Verein gebracht, erklärte der Sportchef. Nun ist es an der Mannschaft, dies auch auf dem Platz zu zeigen.