Strauchelnde ÖBV-Auswahl: Pöltl eilt zur Rettung

Strauchelnde ÖBV-Auswahl: Pöltl eilt zur Rettung

Der österreichische Basketball erlebt derzeit eine schwere Krise, auch wenn es die Verantwortlichen nicht in dieser deutlichen Form zugeben möchten. Die heimische Liga ist bestenfalls europäische Mittelklasse und die Nationalmannschaft hängt in den Seilen. Die ÖBV-Auswahl hat nach einer verheerenden WM-Qualifikation nur noch theoretische Chancen auf einen der drei Aufstiegsplätze. Zudem ist das Team nach der Trennung von Teamchef Matthias Zollner derzeit ohne Trainer. Die Verantwortlichen waren zuletzt sehr entspannt in der Frage, wann Ersatz kommen würde. Das Zeitfenster wurde großzügig mit Sommer bis Herbst terminiert. Der erst 22-jährige Jakob Pöltl eilt zur Rettung. Österreichs NBA-Star ist mehr denn je Hoffnungsträger des heimischen Basketballs.

Pöltl spielt die letzten Qualifikationsspiele doch
Pöltl war eigentlich nicht mehr vorgesehen für die beiden Qualifikationsspiele Ende Juni und Anfang Juli gegen Deutschland und Georgien. Nach der verheerenden Qualifikation schien er nicht mehr gebraucht zu werden. Nach einer langen und erfolgreichen Saison wollten der ÖBV und die Toronto Raptors Pöltl Ruhe gönnen. Doch der Center setzte seine Teilnahme an den Partien jetzt doch durch.

Dabei glaubt Pöltl nicht mehr daran, dass mit ihm doch noch ein Wunder gelingen könne. Der 22-Jährige sorgt sich, wenn es offenbar schon kein anderer tut, um die Zukunft. Es gehe darum, etwas aufzubauen, so Pöltl. Künftig soll Österreich schließlich wieder erfolgreichere Vorstellungen zeigen als zuletzt. Der Center sieht aber auch persönliche Entwicklungschancen. Da für Österreich eine ganz andere Rolle bekleide als bei den Raptors, könnten ihn die Spiele auch selbst weiterbringen, hofft der NBA-Stars.

Pöltl will wieder in Deutschland trainieren
Bevor er am 25. Juni zur Nationalmannschaft reist, möchte Pöltl wie schon im vergangenen Sommer in Deutschland mit Individualtrainer Stefan Weissenböck arbeiten. Vor zwölf Monaten konnte sich der Center dadurch deutlich verbessern. Allerdings ist der Coach inzwischen auch beim NBA-Brooklyn Nets angestellt. Man müsse deshalb schauen, „ob Stefan überhaupt Zeit für mich hat“, erklärt Pöltl, schickt dem aber voraus, dass er sich sehr für den Trainer freue.